10
Jun
2011

Übungsaufgabe 7: Referenzwerke

Als erstes Referenzwerk konsultierte ich die Enzyklopädie der Neuzeit. Für das Spitzelwesen selbst gibt es dort zwar keinen Eintrag, dafür aber fand ich einen über die politische Polizei. Dieser Artikel war für mich sehr hilfreich, da er einerseits einen starken Fokus auf die Ära Metternich hat und andererseits über einige Quellen und weiterführende Literatur informiert. Durch diesen Artikel bin ich auf weitere, möglicherweise interessante, Begriffe gestoßen, namentlich handelte es sich um die Begriffe Denunziation, Demagogenverfolgung und Karlsbader Beschlüsse. Nur der letztere Artikel war halbwegs interessant, zumindest verwies er auf weitere für das Thema interessante Literatur. Die übrigen Beiträge hatten für meine Recherche keinen weiteren Wert.

In den Geschichtlichen Grundbegriffen fand ich ebenfalls keine Einträge zum Thema Spitzelwesen. Einmal mehr bot sich aber das Thema Polizei als Ausgangspunkt für weitere Recherchen an. Der diesbezügliche Artikel in den Grundbegriffen beschäftigt sich allerdings hauptsächlich mit dem Entstehen des modernen Polizeibegriffes, die politische Polizei wird nur am Rande erwähnt. Im Artikel wurde auf weitere Einträge verwiesen, etwa auf Reaktion oder Verwaltung, allerdings konnte ich auch dort nichts für mein Thema relevantes finden.

Ein weiteres Überblickswerk ist das Handbuch der europäischen Geschichte. Im sechsten Band gibt es zwar einen großen Abschnitt über Europa zwischen dem Wiener Kongress und der Revolution von 1848, allerdings wird das Metternich'sche Spitzelwesen darin nur am Rande erwähnt. Der Große Plötz brachte auch keine neuen Erkenntnisse, da der Fokus eher auf einer chronologischen Darstellung der Ereignisgeschichte liegt und tiefer gehende Themen dabei eher auf der Strecke bleiben.

Im Zuge der Recherche fand ich auch österreich-spezifische Werke. Eines davon ist der von Wolfram Herwig herausgegebene Band 1804 – 1914. Eine Chance für Mitteleuropa aus der Serie Österreichische Geschichte. Dort wird zwar viel über das System Metternich geschrieben, allerdings liegt dabei der Fokus vor allem auf die Einschränkung der Pressefreiheit, auf das Spitzelwesen wird nur sehr wenig eingegangen. Eine etwas umfassendere Beschreibung des Polizeistaates findet man in Die Geschichte des Habsburgerreiches 1526 – 1918 von Robert Kann, wenngleich der Informationsgewinn für mich dennoch zu gering war. Ähnlich verhält es sich mit dem Artikel über Metternich in Hugo Hantschs Gestalter der Geschicke Österreichs, wo das Spitzelsystem nicht einmal erwähnt wird.

Im Brockhaus fand ich hauptsächlich Einträge mit starkem Gegenwartsbezug, wie es etwa bei jenem über die Polizei der Fall ist. Der Eintrag über die Staatspolizei beschränkt sich nur auf die Gestapo, und auch andere Beiträge, wie etwa jener über Denunziation, waren für mich nicht brauchbar. Einen Eintrag für Spitzel, Spitzelwesen oder ähnliches konnte ich nicht finden. Im Österreichischen Biographischen Lexikon habe ich einen Artikel über Metternich gefunden, dieser bietet aber kaum mehr als einige Eckdaten. Es hat sich also herausgestellt, dass das Thema Spitzelwesen für diese beiden Lexika zu speziell ist.

Nachdem sich schon ein gewisser Grad an Frustration breit gemacht hatte, erwies sich die Enzyklopädie deutscher Geschichte, konkret der Band Der Deutsche Bund 1815 – 1866, als Lichtblick. Darin wird das Spitzelwesen etwas näher beschrieben, und im Kapitel über die Probleme und Tendenzen der Forschung wird das Thema vor allem im Kontext der politischen Polizei behandelt, zusätzlich gibt es noch Verweise auf Quellen und Literatur.

Für meine Zwecke haben sich also nur die Enzyklopädie der Neuzeit und die Enzyklopädie deutscher Geschichte als brauchbare Referenzwerke herauskristallisiert. In Handbüchern zur österreichischen Geschichte wird das Spitzelwesen offenbar ungern thematisiert, Lexika und Chroniken haben sich für ein solch spezielles Thema generell als zu oberflächlich herausgestellt. Dennoch: Obwohl ich nur in zwei Werken fündig wurde, bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, da für mir vor allem die weiterführende Literatur als aussichtsreich erscheint.
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